Bergische Marktführer (1) - Riedel: Der Funk für Olympia, Fußball, Formel 1 und U-Boote

Riedel Communication entwickelt und liefert Intercom- und Funksysteme für Kunden in aller Welt.

Wuppertal. Es sind die wirklich großen Veranstaltungen, mit denen sich das Unternehmen Riedel Communications weltweit Ruf verschafft hat. Der Eurovision Song Contest in Düsseldorf und Baku, die jüngsten Fußball-Weltmeisterschaften und die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gehören dazu. Auch in Polen und der Ukraine ist Riedel mit Funktechnik erneut in sämtlichen Stadien vertreten, sorgt für die Kommunikation hinter den Kulissen — und liefert mittlerweile auch Bilder, wie Firmengründer Thomas Riedel berichtet. Bei Olympia in London ist Riedel mit sage und schreibe 18 000 Funkgeräten vertreten — noch mehr als zuvor in Peking.

Als Sebastian Vettel erstmals Formel-1-Weltmeister wurde, dankte er für alle Fans hörbar seiner Crew über Riedel Funktechnik. Denn in der Formel 1 sorgt Riedel schon seit Jahren für die Technik. Dazu kommen beispielsweise Veranstaltungen wie Ski-Weltcup, Neujahrsspringen, die Raab-Wok-WM, der Papst-Besuch in Deutschland, das Hard-Rock-Fest in Wacken, Rock am Ring, Kieler Woche, die Cebit, die Hauptversammlung der Deutschen Bank, Flandern-Rundfahrt und Tour de France. Überall sorgt Riedel für die Funktechnik, auch wenn Günter Jauch Regieanweisungen erhält. Eigens für die Radfahrer hat das Unternehmen zudem ein Spezialfunkgerät entwickelt, das der Fahrer am Helm trägt.

Eine der jungen Abteilungen im Unternehmen befasst sich ferner mit drahtloser Videotechnik. So stammten bei der Fußball-WM in Südafrika die Luftbilder von Riedel, in Polen und der Ukraine liefert Riedel die Bilder von den drahtlosen Kameras am Spielfeldrand.

Klare Strategie ist es dem jüngst als Entrepreneur des Jahres ausgezeichneten Thomas Riedel zufolge, den Weg der Internationalisierung weiter zu gehen. Dazu gehört nicht nur der Besuch von etwa 30 internationalen Messen. Dem trägt das Unternehmen mit Büros in Peking, Moskau, Wien, Zürich, London, Sydney, Singapur, Los Angeles und Sao Paulo Rechnung.

Was angesichts der Lieferung von Funktechnik für all die Großereignisse in der öffentlichen Wahrnehmung weniger beachtet wird: Riedel Communications macht nur rund die Hälfte des Umsatzes mit Vermietung (mit etwa 40 000 analogen und digitalen Funkgeräten hat Riedel einen der größten Vermietparks der Welt und liefert auch einmal nur sehr wenige Geräte für die Security) und Service. Die andere Hälfte stammt aus dem Verkauf der Produkte. Und die werden auch eigens in Wuppertal entwickelt und produziert. Als Hersteller von Intercomtechnik beschäftigt Riedel alleine rund 50 Entwickler.

„Wir sind wie Vok Dams Pioniere dieser Zeit. Das ist ein Glück, sich genau da positionieren zu können“, sagt Thomas Riedel.

Auch außerhalb des Veranstaltungsgeschäfts ist Riedel Communications zudem aktiv: So wurde jüngst ein U-Boot-Trainingscamp in Australien mit Riedel-Intercomtechnik ausgestattet. Hoffnung ist es, die U-Boote insgesamt mit Funktechnik versehen zu können. Ähnliche Projekte gibt es mit den Armeen in den USA und Israel.

Das Unternehmen wächst jedoch nicht ausschließlich aus dem ur-eigenen Geschäft heraus, sondern auch durch Zukäufe. Jüngstes Beispiel ist ist die noch in Ratingen beheimatete Firma Deca Card Engineering. Dort reicht das Geschäft von Akkreditierungssystemen bis zu Zutrittskontrollen. Mit dem Erwerb dieser Firma diversifiziert sich auch Riedel Communications. Und irgendwann wird Deca auch im Riedel-Gewerbepark angesiedelt sein.

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