Delphi-Technik: Wenn das Auto auf den Fahrer aufpasst

Neue Technologien für mehr Sicherheit im Straßenverkehr kommen aus Wuppertal. Präsentation auf der Automesse in Frankfurt.

Wuppertal. Ein Auto, das den Fahrer vor gefährlichen Situationen warnt: Dies ist keine Zukunftsmusik mehr. Die Firma Delphi stellte am Mittwoch ihr neues Sicherheitskonzept „MyFi“ vor, das sie auch auf der IAA Automesse in Frankfurt ab dem 12. September präsentieren wird.

Doch wie funktioniert dieses Sicherheitskonzept? Kameras überwachen die Aufmerksamkeit des Fahrers und die Fahrzeugumgebung. Sollte der Fahrer zu lange nicht auf die Straße schauen, leuchtet ein Lichtblitz auf, der den Fahrer wachrütteln soll. Reagiert dieser noch immer nicht, wird das Navigationsgerät kurzzeitig ausgestellt. „Das soll den Fahrer davon abhalten, während der Fahrt das Navi zu bedienen“, erklärt der Delphi-Ingenieur Roland Hollemann. Die dritte Warnstufe besteht aus einem akustischen Signal. Dieses ertönt in gefährlichen Situationen. „Dazu gehört zum Beispiel, wenn das Fahrzeug die Fahrbahnmarkierungen verlässt, oder sich Personen auf der Fahrbahn befinden“, sagt Hollemann.

Ein weiteres Thema der IAA Automesse wird die Vernetzung sein. Dazu gehören die Ausstattung der Fahrzeuge mit Mobil-Kommunikation und der Internetzugriff.

„Die Kommunikationsmöglichkeiten sollen so in das Fahrzeug integriert werden, dass die Verkehrssicherheit nicht darunter leidet. SMS werden beispielsweise vorgelesen. Auch die Navigation kann sprachgesteuert erfolgen“, sagt Rudolf Hemmert von Delphi-Marketing. Er erklärt, dass in dem neuen „MyFi“-Konzept bereits vorhandene Technologien verbunden und situationsabhängig angewandt werden. „Voraussetzung für unser Konzept ist die Akzeptanz des Fahrers, sonst bringen alle Warnstufen nichts“, sagt Hemmert.

Ende des Jahres 2014 soll „MyFi“ reif für die Produktion sein. Teile dieser Sicherheitstechnik wurden in Wuppertal entwickelt. Dazu gehört der „Workload Manager“, welcher beurteilt, wie viel Ablenkung dem Fahrer bei der aktuellen Verkehrssituation zumutbar ist. Auch die Kameratechnik zur Überwachung der Aufmerksamkeit des Fahrers stammt aus Wuppertal.

Bemerkenswert: Neben der Überwachung der Aufmerksamkeit des Fahrers werden auch seine Augenbewegungen überprüft. Sollte er seine Augen länger als zwei Sekunden schließen, ertönt ein Warnton. So soll dem Sekundenschlaf Einhalt geboten werden.

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