Johnson Controls: Wie steht es um den Standort?

Beim Autozulieferer gilt eine Abmachung zur Standortsicherung. Die Ziele scheinen in Gefahr zu sein.

Unterbarmen. Seit gut zwei Jahren gilt beim Standort von Johnson Controls Interior mit Sitz an der Clausenstraße ein Standortsicherungs-Tarifvertrag. Der läuft nach Angaben der IG Metall eigentlich bis zum März des Jahres 2015. Ein Bestandteil dieser Abmachung ist, dass die Zahl der Mitarbeiter nicht unter 350 sinken soll. Doch spätestens seit der Betriebsversammlung am Montag scheint dieses Ziel fraglich zu sein. Denn wegen der Einsparungen im belgischen Ford-Werk Gent könnte es auch in Wuppertal Beschäftigungsprobleme geben. Das ist jedenfalls Torsten Lankau, Chef der IG Metall Wuppertal, so mitgeteilt worden.

Und der ist davon ebenso wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Johnson Controls Interior, Sigurd Hauptig, überhaupt nicht angetan. Schließlich sei mit dem Standortsicherungs-Tarifvertrag vereinbart worden, dass dauerhaft in Wuppertal gearbeitet werde, dass es Investitionen und eine funktionierende Produktionsplanung gebe.

Nun aber bestehe die Gefahr, dass trotz der Beiträge der Arbeitnehmer kaum etwas Zählbares herauskomme. Immerhin arbeiteten die Beschäftigten bereits seit zwei Jahren 37,75 Stunden pro Woche, bekommen aber nur 35 Stunden bezahlt. Bis Ende Januar will die IG Metall genauer wissen, wie es weitergeht. Und das Unternehmen habe genug Zeit gehabt, Aufträge ins Werk zu holen. Wenn das jetzt nicht funktioniere, wollen „wir unsere Aktionsfähigkeit auf jeden Fall unter Beweis stellen“, so Lankau und Hauptig.

Johnson Controls beschäftigt knapp 370 Menschen in Wuppertal. Die Firma stellt Spritzgussteile für Automarken wie Opel, Mercedes, Ford und das Mini-Cabrio her. Dazu gehören Handschuhkästen, Konsolen und Türverkleidungen. Ein Auftrag für Ford bricht jetzt weg. In Wuppertal sind die Mitarbeiter zu rund 80 Prozent in der Gewerkschaft organisiert.

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