Messe für einen sozialen Arbeitsmarkt

Bei der Int.A geht es in der Stadthalle um Möglichkeiten zur Qualifizierung — besonders für Menschen mit Behinderungen.

Wuppertal. Um Wege zurück in die Arbeit Ausbildung, Weiterbildung, Qualifizierung und vorhandene Beschäftigungsmöglichkeiten in Wuppertal geht es seit Mittwoch bei der „int.A“, der Messe für berufliche Integration und Arbeit in der Stadthalle. Mehr als 30 Aussteller stellen dort Beschäftigungsmöglichkeiten vor, die besonders für Menschen mit Behinderung verbessert werden müssen — denn die sogenannte Inklusion, die gleichberechtigte Einbindung Behinderter in den Arbeitsmarkt, ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Messe. Beim Auftakt am gestrigen Mittwoch zeigte sich: Wuppertal will in diesem Bereich Vorreiter werden.

Laut einer Konvention der Vereinten Nationen darf eine Behinderung kein Grund sein, vom Arbeitsleben ausgeschlossen zu werden — denn jeder hat das Recht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Realität sieht anders aus: Nur jeder zweite Behinderte hat einen Arbeitsplatz. Nicht nur deshalb betonte Thomas Lenz, Geschäftsführer des Wuppertaler Jobcenters, beim Messe-Auftakt die Auffassung: „Wuppertal braucht einen sozialen Arbeitsmarkt.“

Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) wies darauf hin, dass die Stadt sich der Verantwortung stellt: „Wir wollen die Möglichkeiten, die jeder in sich hat, fördern und für den Arbeitsmarkt nutzbar machen.“ Langfristig soll Inklusion von der Kita bis zum Arbeitsmarkt für ein gleichberechtigtes Miteinander sorgen und damit über die Integration hinausgehen. Kühn: „Es ist gut, dass wir so verschieden sind.“

Die Landesregierung will dabei vor allem den Übergang von der Schule in den Beruf fördern, wie Christine Reichel vom NRW-Arbeitsministerium am Mittwoch erläuterte. So soll ab der 8. Klasse die betriebsnahe Berufsorientierung unter dem Motto „Schule trifft Arbeitswelt“ helfen. Zudem will das Land Unternehmen ermuntern, Menschen mit Behinderung einzustellen. Dass all das nicht von jetzt auf gleich Früchte bringen wird, räumte Reichel am Mittwoch aber auch ein: „Eine Inklusion in der Gesellschaft gelingt nicht auf Knopfdruck und kann auch nicht von oben verordnet werden.“

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