Neu im Luisenviertel: Speisen und Interieur aus Afrika

An der Luisenstraße bietet Selly Wane Speisen und Interieur aus Afrika an.

Neu im Luisenviertel: Speisen und Interieur aus Afrika
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Auf der Luisenstraße ist Musik zu hören — und zwar afrikanische. Trommeln, Rasseln, Rhythmus. Es schallt aus dem Hof des alten Luisencafés. Mehr als anderthalb Jahre war hier kein Leben mehr. Aber seit Samstag ist das anders. Am Eingang steht eine junge Afrikanerin, strahlt. schüttelt jedem die Hand, bietet ihren Gästen direkt das Du an. „Willkommen in meinem Café.“

Es ist bunt und lebendig. Viele Menschen sind da, gucken sich das neue Café genau an, probieren von der Speisekarte, kommen ins Gespräch. Zwei afrikanische Männer setzen sich auf eine Empore und fangen an zu trommeln. Es fühlt sich an, als wäre man für einen kurzen Augenblick in einem fremden Land.

„Eine glatte Eins, Selly. Es ist unglaublich, was du geschaffen hast“, sagt Frank Höhlschen von der Bar „Luise“ nebenan. Er hat jahrelang im Luisencafé hinter der Bar gestanden und konnte sich nicht vorstellen, wer das Kult-Café übernehmen könnte: „Selly bereichert die Luisenstraße. Wir müssen noch mehr werden, damit es attraktiver für die Leute wird, hier auszugehen. Wir müssen weg von der Systemgastronomie im Zentrum.“

Das Swane-Café hat einen ganz eigenen Charakter. Was bestimmt auch daran liegt, dass Selly Wane ein ganz besonderes Konzept hat. Jeder Stuhl, auf dem die Gäste sitzen, jeder Tisch und jede Lampe kann gekauft und mitgenommen werden. Die Möbel im Café stammen aus Wanes Heimat, dem Senegal. In einer kleinen Werkstatt lässt sie diese produzieren — aus alten Gegenständen. Was früher ein Ölfass war, ist heute ein Tisch. Aus zahlreichen Kronkorken wird ein Hocker.

Die Nachhaltigkeit steht bei der 38-Jährigen im Vordergrund, und das kommt an: „Hier haben sich spontan die Gäste zusammen gefunden. Das hat keinen normalen Kneipencharakter. Das passt einfach alles“ sagt Michael Christ. Auch die Schülerinnen Rita Fomdoumi und Leonie Eke sind sich einig: „Wir kommen auf jeden Fall öfter. Das Café hat Charakter.“

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