Schwelmer Brauerei: Jetzt sucht die Belegschaft einen Investor

Der Betriebsrat sucht nach Lösungen, um das Unternehmen weiterführen zu können.

Wuppertal. Die Belegschaft der Schwelmer Brauerei will das Aus des traditionsreichen Betriebes nicht einfach so hinnehmen. Am Dienstagmorgen hat der Betriebsrat mit dem Insolvenzverwalter zusammengesessen und nach Lösungen gesucht, um das in der Region verankerte Unternehmen durch die Insolvenz und damit weiter zu führen. Ergebnis: Es soll ein Investor gesucht werden, der bei den Schwelmern einsteigen soll, wie Betriebsratsvorsitzender Andreas Schreiter erklärte.

Vertriebsleiter Stefan Jukic bestätigte, dass es durchaus noch Möglichkeiten gebe, die Brauerei zu retten. Aber, schränkte er ein, das werde sehr schwierig, weil das Vertrauen des Großhandels zum Teil fehle. So sei das Schwelmer Bier in einigen Märkten bereits ausgelistet. Laut Jukic könne die Lösung nur darin bestehen, das Schwelmer noch stärker als regionale Marke zu etablieren. „Es war doch schon in der Vergangenheit so, dass wir 90 Prozent unseres Umsatzes im bergischen Städtedreieck und im Ennepe-Ruhr-Kreis gemacht haben“, erläuterte er.

Dieses Konzept sei bisher aufgegangen. Der Betrieb der Schwelmer Brauerei — die zum Beispiel auch Trassengold braut — ist laut Jukic operativ einwandfrei und rentabel gelaufen. Seiner Einschätzung nach waren es die alten Schulden, die auch im Insolvenzverfahren nicht abgebaut werden konnten, die zum Aus für die Brauerei führten.

Die 32-köpfige Belegschaft, der mittlerweile gekündigt wurde, ist laut Schreiter auf jeden Fall bereit, das Unternehmen aus der Schieflage zu befreien und weiter zu betreiben. Noch kann das gelingen: Die Gär- und Lagertanks sind noch in Betrieb, die Abfüllanlage läuft ebenfalls noch. Es könnte also weiter gebraut werden, wie auch Jukic bestätigt.

Hilfreich ist auch, dass etwa die Wuppertaler Akzenta-Märkte weiterhin zu der Brauerei stehen. Dort wird es wohl noch sechs bis acht Wochen lang Schwelmer Bier geben, und auch das Pfand wird dort angenommen. Die Unterstützung für die Brauerei ist groß: Auf Facebook hat sich eine Gruppe "Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei" gegründet.

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