Sparkasse meldet erneut gute Zahlen

Trotz der Eurokrise baut das Kreditinstitut seine Marktführerschaft in Wuppertal aus.

Wuppertal. „Uns blutet das Herz, wenn ich an unsere Sparer denke.“ Peter Vaupel, Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Sparkasse, äußerte am Mittwoch klare Kritik an der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die die Zinsen bewusst niedrig halte, um die Sparer die Haushalte der Staaten finanzieren zu lassen.

Trotz der anhaltenden Eurokrise konnte Vaupel jedoch sehr gute Zahlen für die Sparkasse melden. „Gut, besser als erwartet“, lautete sein Fazit für 2012. Und in der Tat: 1565 neue Kunden, eine um 80 Millionen Euro auf nunmehr 6,7 Milliarden Euro gestiegene Bilanzsumme und ein um sieben Millionen Euro auf 52,6 Millionen Euro gestiegenes Betriebsergebnis kennzeichnen das vergangene Jahr für das Kreditinstitut.

Vaupel resümierte: „Wir haben auch 2012 solide Gewinnen erzielt. Das sind erfreuliche Zahlen, gleichzeitig sind wir uns der Herausforderung für das Modell der Sparkassen bewusst.“ Damit spielte er auch auf die staatliche Regulierung bei Bankberatungen an und kritisierte die gesetzlichen Regelungen heftig: „Die staatliche Regulierung ist beispiellos. Ich finde es interessant, dass eine ganze Branche so diskriminiert wird.“

Zumindest in Wuppertal blieb das bisher jedoch folgenlos für die Sparkasse. Die Marktdurchdringung bei Privatkunden beträgt stolze 66,6 Prozent, bei den Firmenkunden sogar 78,4 Prozent. Die Sparkasse konnte ihre Kernkapitalquote auf 10,38 Prozent erhöhen und erreicht damit schon heute gesetzliche Vorgaben, die erst in zwei Jahren erfüllt werden müssen.

Aber: Die anhaltende Niedrigzinsphase macht es der Sparkasse schwer, Geld zu verdienen. Die Zinsspanne (Unterschied zwischen Soll- und Habenzins) beträgt 1,97 Prozent, Vaupel erinnerte an Zeiten, in denen die Zinsspanne vier Prozent betrug.

Hinzu kommt, dass die Sparkasse den Haushalt der Stadt jedes Jahr mit 2,5 Millionen Euro unterstützen muss. Weitere Hilfe für das marode Stadtsäckel lehnte Vaupel kategorisch ab: „Man hat uns nicht nach weiterer Hilfe gefragt, und ich gehe auch nicht davon aus, dass man uns fragen wird“. Er fügte an: „Der Betrag, den wir an die Stadt abgeben, ist aus unserer Sicht ausreichend.“

Für 2013 prognostizierte Vaupel in der zweiten Jahreshälfte ein Anziehen der Wirtschaft im Wuppertaler Raum. Er machte aber auch klar, dass er nicht davon ausgeht, dass die Arbeitslosigkeit in Wuppertal stark sinken wird.

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