Wuppertaler Wirtschaftspreis: Viele Höhen, wenige Tiefen

In drei Kategorien wird der Wuppertaler Wirtschaftspreis jährlich verliehen — und das Ende dieses Monats bereits zum zehnten Mal.

Wuppertal. Am Donnerstag, 25. Oktober, wird der Wuppertaler Wirtschaftspreis zum zehnten Mal verliehen. Derzeit lenken Plakate im Stadtgebiet die Aufmerksamkeit darauf. Die feierliche Preisvergabe werden dann aller Voraussicht nach erstmals mehr als 400 geladene Gäste besuchen. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich der Wirtschaftspreis längst zu einem gesellschaftlichen Ereignis entwickelt hat. Einem, zu dem die Gäste gerne gehen und miteinander ins Gespräch kommen. Einem, bei dem nach dem offiziellen Ende noch lange nicht Schluss ist.

Gleichwohl hat auch der Wirtschaftspreis seine Ausreißer. Beispielsweise der im ersten Jahr sozusagen vorab vergebene Stadtmarketing-Preis für die Schwebebahnbeleuchtung hat große Hoffnungen geweckt, befriedigt wurden die aber nicht wirklich, obwohl das System technisch funktioniert. Und jetzt noch sind jährlich (wenn auch nicht wirklich hohe) Rechnungen für die Wartung fällig.

Nicht sonderlich glücklich war seinerzeit zudem die IG Metall mit dem Preis für Brose, weil damals zahlreiche Entlassungen anstanden. Doch das Unternehmen hat sich neu aufgestellt und bekennt sich weiter zum Standort. Auch die in Aussicht gestellte gläserne Myska-Bäckerei ist noch nicht fertiggestellt. Und eines der ausgezeichneten Start-Up-Unternehmen ist zumindest in der damaligen Form nicht mehr auf dem Markt. Doch ansonsten überwiegen glasklar die positiven Nachrichten.

Ganz aktuell macht das zum Beispiel Riedel, die im Jahr 2003 erste mit dem Preis Unternehmen des Jahres ausgezeichnete Firma. Beim Sprung des Teufelskerls Felix Baumgartner aus 39 Kilometern Höhe sorgte Riedel für den Funk. Als überragend gilt das lokale Engagement zahlreicher Unternehmen des Jahres. Das gilt beispielsweise für Knipex, EDE und WKW. Das Von der Heydt-Museum (Stadtmarketing-Preis) rechtfertigt die Auszeichnung mit der Rubens-Schau quasi noch einmal, das Tanztheater Pina Bausch hielt der Stadt auch nach Pinas Tod die Treue. Und mit Ceteq gibt es nach Angaben von Matthias Haschke, Wuppertal-Marketing-Geschäftsführer, ein Unternehmen, das nach dem Gewinn des Preises Start-up des Jahres 2004 das Zeug hat, irgendwann noch einmal den Wirtschaftspreis zu erhalten. Dann aber als Unternehmen des Jahres.

Emotionale Momente? Einfach toll, wie Carsten Gerhard im Jahr 2007 nach und nach rund 30 Mitstreiter auf die Bühne holte und erläuterte, wie sich jeder einzelne einbrachte. Der Dank von Silke Jungmann (Ley + Wiegandt) an die Vorgängergeneration gehört zu diesen emotionalen Höhepunkten — ebenso wie manchmal gerade noch beherrschte, andere Male einfach herausbrechende Freude bei Gewinnern wie Wave Scape, rentapneu oder Modemobil.

Und der Preis ist nachhaltig: Dafür stehen Gewinner wie die Fair-Handelsgesellschaft GEPA und das Wuppertal Institut.

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