Wuppertal 2025: Kämmerer Slawig steht Rede und Antwort

Stadtkämmerer Johannes Slawig sprach bei der Politischen Runde in der VHS über Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung.

Johannes Slawig

Johannes Slawig

Foto: Archiv

Wuppertal. Bunkern und verteidigen — mit dieser defensiven Informationstaktik haben sich Stadtverwaltungen im 19. Jahrhundert Ärger vom Hals halten wollen. Ein gutes Stück der altbackenen Strategie hat sich in unsere Tage retten können, doch setzt sich allmählich die Einsicht durch, dass offene Kommunikation mit den Bürgern viel mehr Gewinn bringt.

Ausgerechnet beim Millionenprojekt Döppersberg sei der neue Weg allerdings nicht konsequent verfolgt worden, räumte Stadtkämmerer Johannes Slawig ein, als er am Montag bei der Politischen Runde in der Volkshochschule Rede und Antwort zu „Wuppertal 2025 — Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung“ stand.

Nun war der kurze Schwenk zum Döppersberg nur Slawigs eigenem Drang entsprungen, denn „2025“ steht in anderem Kontext. Unter anderem Universität, Stadtwerke und Sparkasse haben sich im Rahmen dieser Zukunftsplanung mit der Verwaltung ausgetauscht und in vielen Sitzungen 13 Schlüsselprojekte für die Stadt definiert. Stichworte wie Sportification, Integration und Inklusion, Wuppertal als Fahrradstadt, ein Bildungs- und Kompetenzzentrum für die alten Zoosäle, ferner das Tanzzentrum Pina Bausch oder auch die Seilbahn zur Uni spielen dabei eine gewichtige Rolle.

Dass immerhin acht der 13 Projekte aus dem Kreis von Bürgern angeregt wurden, wertete Slawig als großen Erfolg und Indiz für wachsende Bürgerbeteiligung.

Über die Resonanz in der zweiten Phase dieses Beteiligungsverfahrens war er freilich ähnlich enttäuscht wie beim Haushaltsplanentwurf 2014/15, für den erstmals das Online-Instrument für Beteiligung der Bürgerschaft genutzt wurde. Er schließe daraus, dass Kommunikation doch nicht so stark im Netz stattfindet, wie postuliert wird, und dass ein Austausch vor Ort, so wie eben bei der Politischen Runde, der bedeutendere Teil sei. Bei solchen Gelegenheiten könnten Dinge auch besser ausdiskutiert werden als im Internet.

Um Partizipation zu stärken, müsse es sich die gesamte Verwaltung zur Pflicht machen, ihre wichtigen Entscheidungen künftig besser zu kommunizieren. Zudem sei es wichtig, im Rathaus eine Koordinationsstelle für den Bereich Bürgerbeteiligung zu installieren.

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