Wuppertal Bewegung ohne Website

Medien-Büro schaltet Internet-Präsenz des Vereins ab.

Wuppertal. Neue Probleme für die Wuppertal Bewegung: Seit Sonntag ist der Verein, der für den Umbau der Nordbahntrassen verantwortlich zeichnet, nicht mehr online. Wer im Internet die Seite www.wuppertalbewegung.de aufruft, landet auf einem entsprechenden Eintrag bei Wikipedia. Schlimmer noch. Die Domaine "wuppertalbewegung" steht zum freien Verkauf.

Der Hintergrund für den Rauswurf aus dem Netz ist ein Streit zwischen den Vereinsvorderen Carsten Gerhardt und Olaf Nagel mit dem Medien-Büro Wilhelm Innovative Medien. Deren Geschäftsführer Jens Wilhelm und Dorothea von Ruediger-Wilhelm, selbst Mitglieder der Wuppertalbewegung, haben nach einem Krisengespräch am Sonntagvormittag in einem offenen Brief an Verein und Vorstand erklärt, was sie zu dem drastischen Schritt bewogen hat. Grundsätzlich geht es wohl darum, dass die Medien-GmbH für ihre Arbeit an der Homepage nicht bezahlt wird. Offensichtlich ist der Vereinsvorstand im Gegensatz zu den Gestaltern davon ausgegangen, dass die Website ehrenamtlich betreut wird.

In dem Brief der Medienmacher heißt es: "Wir halten es für einen groben Planungsfehler, sich bei einem EU-Projekt dieser Größenordnung keine Gedanken über professionelle Kommunikation zu machen." Stattdessen habe man durch ehrenamtliche Arbeit an Broschüren, Vorträgen und Internetaktivitäten einen Großteil der Öffentlichkeitsarbeit abgedeckt und das Versäumnis abgefangen. Der Vorstand habe sich stets dem Hinweis verschlossen, dass ein Projekt wie die Nordbahntrasse eine professionelle kommunikative - bezahlte - Begleitung benötige.

Vereinsvorsitzender Carsten Gerhardt kontert ebenfalls in einem Brief an die Mitglieder: "Es ist das Wesen der Wuppertal Bewegung, dass sich jeder in den Reihen des Vereins in einem selbst definierten Umfang einbringt, ohne dass dies jetzt oder in Zukunft finanziell vergütet wird." Gerhardt macht klar, dass er nicht bereit sei, für den "Zukunftswert" der Website zu zahlen. Man habe den Sponsoren versprochen, dass Zuwendungen ausschließlich in die Trasse flössen. Er hofft nun, Ende der Woche wieder mit der Wuppertal Bewegung online zu sein - möglicherweise unter anderem Namen.

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