Wuppertal schrumpft: Siedlungen droht der Abriss

Die Stadt verliert tausende Einwohner – die Politik versucht, mit neuen Konzepten gegenzusteuern.

Wuppertal. Immer weniger Menschen, immer weniger junge Einwohner. So lässt sich der Trend für Wuppertal und das bergische Land in den nächsten Jahren auf den Punkt bringen. Die Stadt ist einem gravierenden demographischen Wandel unterworfen, der Einwohnerschwund wird das Gesicht Wuppertals verändern.

Bei der Stadt kennt man diesen Trend und versucht, Lösungen zu finden. Im Juni soll der Stadtrat über das "Handlungsprogramm Wohnen" entscheiden, wie Rüdiger Bleck, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung erklärt. Laut Bleck steuert die Stadt gegen, versucht mit diversen Programmen die Auswirkungen des Einwohnerschwunds zumindest abzuschwächen. "Man muss auch die Chancen sehen, die diese Entwicklung bietet, sagt er. Bleck verweist auf den Stadtumbau West, die Wuppertaler Quartiergesellschaft und erklärt, dass die Stadt Schwerpunkt setzt, um Stadtteile zu fördern. Etwa Investitionen in die schönen Gründerzeitviertel und die innerstädtischen Bereiche.

Das ist jedoch nur ein Aspekt der Geschichte: Wuppertal befindet sich mitten im Prozess eines gravierenden Umbaus. In der ersten Phase wurden Grundschulen geschlossen, es werden Kindergärten folgen und hinter vorgehaltener Hand ist bei der Stadt zu erfahren, dass ganze Siedlungen zurückgebaut und teilweise abgerissen werden. Was bisher nur aus ostdeutschen Städten bekannt war - es wird auch in Wuppertal geschehen, auch wenn dies derzeit noch niemand offiziell bestätigen mag.

Bei der Stadt heißt das: "Die Infrastruktur wird angepasst." Auf deutsch: Schulen, Schwimmbäder, Stadtteilbibliotheken und vielen anderen Einrichtungen droht die Schließung. Die Kosten müssen nämlich von immer weniger Bürgern getragen werden. Die Stadt selbst ist pleite.

Um diesen Prozess erträglich zu gestalten, arbeitet die Stadtverwaltung derzeit an einem weiteren Handlungsprogramm mit dem Titel "Demographischer Wandel." In diesem wird es auch darum gehen, das bürgerschaftliche Engagement zu forcieren. Die Nordbahntrasse ist ein Beispiel dafür, wie Bürger ihrer Stadt helfen können.

Bei den WSW werden für Neubauten und Reparaturarbeiten schon kleinere Leitungen verwandt, wie WSW-Sprecher Holger Stephan erklärt. Der Grund: Die WSW gehen davon aus, dass weniger Energie verbraucht wird und passen Kapazitäten an.

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