Wuppertaler Künstler öffnen ihre Werkstatt

Bei der diesjährigen Woga können Bürger den Kunstschaffenden über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Wuppertal. Zum elften Mal konnten am vergangenen Wochenende interessierte Bürger zahlreiche Künstler dort besuchen, wo man eigentlich nie hin kommt: an deren Schreibtischen oder in deren Werkstätten, wo die Kunst entsteht. Zunächst im Osten der Stadt präsentierten sich im Rahmen der Woga (Wuppertaler offene Galerien und Ateliers) 49 Teilnehmer von Langerfeld bis Unterbarmen.

Hunderte Besucher waren dabei unterwegs durch die privaten Räume, wie auch Roland Horst. „So nimmt man mal wahr, was in der Stadt künstlerisch geschieht“, sagte er, während er sich die Bilder von Angèle Ruchti ansah, die mit ihren Werken Farbgeschichten erzählen will und Farbräume erkundet: „Mal ist die Farbe hinten, mal vorne, mal laut, mal leise“, erklärte die Künstlerin, die zum wiederholten Mal an der Woga teilnimmt.

„Wir finden Wuppertal sehr bunt“, waren sich Karin Wieder, Heike Lühr-Pestke und Anita Fichtel einig. „Es ist spannend, was es hier im Stadtteil alles gibt.“ Wie viele der Besucher haben sich die Frauen geradezu eine Route durch die Galerien und Ateliers erarbeitet. Viel wollten sie sehen, denn: „Es ist toll, dass man zugucken kann, wie etwas entsteht.“

Und die Künstler geben tatsächlich sehr private Einblicke: In Richard Weiffenbachs Atelier konnte man nicht nur die Pinsel und Farben stehen sehen, sondern er zeigte auch seine Skizzenbücher, nach deren Vorlage er stimmungsvolle Bilder alter Dorfszenen malt. „Ich bin nie ohne Skizzenbuch unterwegs“, sagte er — kommt man mit ihm ins Gespräch, erzählt er auch die Geschichten hinter den Bildern.

Die Woga bietet so die Möglichkeit, einmal ganz anders mit den Künstlern in Kontakt zu treten — so wie es bei einer Ausstellung in einer Galerie selten möglich ist. Das wussten auch Manuela Hakenberg und Ute Brüll zu schätzen: „Wir wollen dieses tolle kulturelle Angebot unterstützen.“ Bei ihrem Gang durch das Atelierhaus in der Wiescher Straße haben sie auch schon ein Lieblingsbild gefunden: die drei von Frank Lederhose in intensiven Farben auf die Leinwand gebrachten Kühe, die auf einer Almwiese liegen.

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