Wuppertaler Studie: Wie sehen künftig Sportstätten aus?

Forschungsauftrag geht an die Wuppertaler Sportwissenschaftler.

Wuppertal. Ein Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal wird vom NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport mit 216 000 Euro gefördert. Das bis Ende 2014 angelegte Projekt „Kommunale Sportentwicklung“ soll Bausteine für eine zeitgemäße Sportstätteninfrastruktur in NRW entwickeln. Gerade der demografische Wandel sorgt für Veränderungen bei der Nachfrage nach Sportarten und Sportstätten.

Sportwissenschaftler Prof. Horst Hübner und seinem Team stehen inklusive der Beiträge der kooperierenden Städte insgesamt rund 340 000 Euro zur Verfügung. „Mit dem Forschungsvorhaben erarbeiten wir Grundlagen für die künftige landespolitische Steuerung der Sportstätteninfrastruktur“, sagt Prof. Hübner.

Die Sportsoziologen gehen das Thema auf drei Ebenen an: Zum einen untersuchen sie, wie die Mittel der seit 2004 neu eingeführten Sportpauschale und die Gelder des Konjunkturprogramms II in den nordrhein-westfälischen Kommunen bisher verwendet worden sind. Zum anderen entwickeln sie ein Konzept für eine zukünftige „Sportstättenerfassung in NRW“. Auf der dritten Ebene erfassen die Forscher — durch Längsschnittstudien in bis zu zehn Kommunen — Veränderungen im Sporttreiben und der „bewegungsaktiven Freizeit“. Darüber hinaus prognostizieren sie die zukünftige Sportstättennachfrage in NRW unter Berücksichtigung der Ansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen.

In die Untersuchungen sollen insgesamt bis zu 100 Kommunen einbezogen werden. Zum Projektteam von Prof. Horst Hübner, das in den vergangenen zehn Jahren in 15 nordrhein-westfälischen Städten Bestandsaufnahmen vorgenommen hat, gehören momentan die Sportwissenschaftler Birger Hense, Sebastian Schmiedel, Carina Deuß und Oliver Wulf.

In Wuppertal hatte sich Professor Horst Hübner vor Monaten schon in die Diskussion um die Zukunft der Uni-Halle eingeschaltet. Hübner wünscht sich zukunftsfähige Sportstätten für die Sportstudenten und den Allgemeinen Hochschulsport auch an der Bergischen Universität. Doch von seinem Vorschlag, die Uni-Halle abzureißen und eine neue Halle sowie eine Dreifach-Sporthalle auf einem Nachbargrundstück zu bauen, konnte er die Stadt Wuppertal nicht überzeugen. Bei der Stadt gibt es Zweifel, ob die für eine Sanierung zur Verfügung gestellten 13,9 Millionen Euro (7 Millionen vom Land, 6,9 Millionen von der Stadt) auch für einen Neubau und den Bau einer Dreifach-Halle ausreichen. Diese Frage soll nun ein neutraler Gutachter klären, da Stadt und Universität bisher nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind.

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