WZ-Mobil: „Über die Schließung von St. Anna ärgern sich hier alle“

Viele Bürger bedauern die Verlegung der Geburtsklinik.

WZ-Mobil: „Über die Schließung von St. Anna ärgern sich hier alle“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Schließung der Geburtsklinik St. Anna, früher Landesfrauenklinik, an der Vogelsangstraße und die Verlegung ins Helios-Klinikum zum Beginn 2016 ist für die Wuppertaler ein sehr emotionales Thema und wird größtenteils sehr bedauert. Das wurde am Dienstag am WZ-Mobil deutlich.

WZ-Mobil: „Über die Schließung von St. Anna ärgern sich hier alle“
Foto: Friedhelm Reimann

Nicht nur wegen ihres Vornamens gab sich Anna Marquardt als Fan des Hauses zu erkennen: „Ich habe hier meine beiden Kinder bekommen und war sehr zufrieden. Und als ich zum Ende einer Schwangerschaft gesundheitliche Probleme hatte, hat man sich vorbildlich um mich gekümmert. Ich kann nur hoffen, dass diese erstklassigen Standards mit ins neue Haus übernommen werden.“

Mit ihrem am Vortag geborenen Gjamal ging Dana Gundlach zum Auto und meinte: „Sehr schade, dass diese Klinik zum Jahresende geschlossen wird.“ „Ein Trauerspiel“, sieht Edda Pfützenreuter: „Ich habe hier meine vier Kinder geboren und den Krebs besiegt und war hier immer sehr zufrieden. Über die Schließung ärgern sich hier alle.“

Vor 12 Wochen hat Maike Remmel ihr Kind in St. Anna geboren und lobt: „Hier wird den Müttern ein tolles Angebot unterbreitet.“ Internes Wissen hat Eva Wenner von der „Frühchen-Station“: „Bei dem derzeitigen Träger hat sich das schon lange abgezeichnet. Die Übernahme durch Helios sehe ich als neue Chance.“ Irmhild Reichhardt wohnt jetzt im Allgäu, kennt die Klinik aber schon aus ihrer Zeit vor 20 Jahren: „Ich war hier immer begeistert.“

Cornelia Birrenbach hat mehr als zehn Jahre in der Klinik und rund 30 Jahre für die St.-Antonius-Kliniken gearbeitet und ist wütend: „2009 wurde gesagt, dass alles auf lange Sicht erhalten bleibt, aber immer schwebte das Damokles-Schwert über diesem Standort. Hoffentlich bleibt wenigstens das Petrus-Krankenhaus erhalten.“ Einen anderen Aspekt bringt Anwohner Klaus Hansohm in die Diskussion: „Ich frage mich, was dann aus dem verlassenen Gebäude wird. Hoffentlich lässt man es nicht verfallen. Die Park-Situation wird sich hier aber sicher entspannen.“

„Diese Klinik mit seinem freundlichen Personal ist mir ans Herz gewachsen“, meint Bärbel Truxius traurig, und Karin Slawinski würde es begrüßen, wenn das traditionsreiche Haus erhalten bliebe. „Großkonzerne mag ich nicht und befürchte, dass Arbeitsplätze wegfallen.“

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