WZ TV: Grünes Licht für den Döppersberg

Jürgen Rüttgers drückt zum symbolischen Start auf den Knopf. Der als Festakt geplante Startschuss ging zeitweise im Pfeifkonzert unter.

Elberfeld. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Oberbürgermeister Peter Jung haben heute den symbolischen Startknopf für den neuen Döppersberg gedrückt. Zahlreiche Gäste, darunter auch einige Gegner des Großprojekts, waren auf den Bahnhofsvorplatz gekommen, wo um 10.15 Uhr ein acht mal sechs Meter großes Transparent mit einer Skizze des geplanten Areals entrollt wurde.

Die Frage des Tages lautete: Bringt Rüttgers den versprochnene Förderbescheid über 65 Millionen Euro Landesmittel mit? Die Antwort: Einen Förderbescheid gab es, aber nur über 23 Millionen Euro. "Das ist völlig normal, die Fördergelder fließen etappenweise", gab sich Baudezernent Frank Meyer gelassen.

Der Ministerpräsident selbst verließ den Döppersberg gleich nach dem Startschuss wieder. Er gab keine Interviews, sagte aber auf der Bühne: "Es ist gut angelegtes Geld. Wuppertal ist eine schöne Stadt und braucht ein Entrée. Dieses einzigartige Projekt schafft Arbeitsplätze. Ich spüre diese Aufbruchstimmung in Wuppertal." Während der offiziellen Ansprachen hatte es ein Pfeifkonzert von Seiten der Döppersberg-Gegner gegeben.

Oberbürgermeister Jung erklärte: "Dies ist ein guter Tag für Wupertal." Der Döppersberg liefere gerade in Krisenzeiten das Signal für einen Aufbruch. Die Demonstranten, einige davon sind der autonomen Szene zuzuordnen, forderten, dass die Millionenbeträge in soziale Projekte wie das kostenlose Schulmittagessen fließen. Der Oberbürgermeister entgegnete: "Die Fördergelder sind ausschließlich für Städtebau gedacht. Würden wir das Geld nicht für den Döppersberg beanspruchen, ginge kein einziger Cent nach Wuppertal."

Insgesamt sollen für den neuen Döppersberg Investitionen in Höhe von 230 Millionen Euro freigesetzt werden. 35 Millionen Euro steuert die Stadt bei, vor allem für den Straßenbau. Private Investoren - zum Beispiel für den Investorenkubus und die Geschäftspassage - werden noch gesucht. Angesprochen auf eine drohende Zurückhaltung durch die Wirtschaftskrise sagt Baudezernent Meyer: "Wir haben sehr gute und konkrete Gespräche geführt. Der Döppersberg wird in vollem Umfang kommen, mit Kubus und Passage."

Als erster Bauabschnitt werden auf dem Bahnhofsvorplatz eine Tiefgarage und der neue Busbahnhof entstehen. Wann genau er fertiggestellt sein soll, ist noch nicht bekannt. Jetzt beginnen die Vorarbeiten, mit den großen Baumaßnahmen wird im Frühjahr 2010 begonnen. Die Bauarbeiten sollen insgesamt bis 2016 dauern. Die deutsche Bahn selbst hat zugesagt, den maroden Hauptbahnhof ebenfalls für elf Millionen Euro zu sanieren.

Weitere Berichte folgen.

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