WZ-Video: Lärmschutz an der A 46 - Hilfe ist in Sicht

Im „Wohnzimmergespräch“ mit Anwohnern des Julius-Lucas-Wegs und der WZ verspricht der Landesbetrieb NRW jetzt eine schnelle Lösung.

Wuppertal. Nach jahrzehntelangem, vergeblichem Warten auf Lärmschutz für den Julius-Lucas Weg am Katernberg zeichnet sich jetzt eine Lösung ab: Im "Wohnzimmergespräch" mit Anwohner Friedrich Rawe (80), das die WZ angestoßen hat, sicherten Experten des Landesbetriebs Straßen NRW den zügigen Bau eines Lärmschutzes auf beiden Seiten der A 46 zu.

Im Sommer hat die WZ Rawes Geschichte stadtweit zum Thema gemacht: Seit 1964 wohnt der Wuppertaler Ingenieur und Kenner der Materie auf seinem Hanggrundstück oberhalb der A 46 und spricht für eine Vielzahl von Anwohnern: Sie leiden seit Jahrzehnten unter dem Lärm der immer stärker befahrenen Autobahn und haben zum Teil erhebliche Probleme mit Gebäudeschäden, weil der Hang zur A 46 hin arbeitet und sich Risse durch Mauern und Decken ziehen.

"Wir müssen hier möglichst schnell zu einer Lösung kommen", erklärt Thomas Bonda, stellvertretender Leiter der Niederlassung Essen, aus Sicht des Landesbetriebs. Der Einladung nach Wuppertal folgte auch Ulrich Bange, der sich beim Landesbetrieb seit vielen Jahren mit dem Thema Lärmschutz befasst.

So präsentiert Bange im von der WZ moderierten Anwohnergespräch gleich mehrere Varianten, nach denen sich der Bereich zwischen der Anschluss-Stelle Katernberg und der aktuellen Lärmschutz-Baustelle in Höhe der Brücke Katernberger Straße schützen lässt: Fest eingeplant sind demnach Lärmschutzwände auf der Südseite der A46, um die Lärmwerte entlang der Nüller Straße nach unten zu drücken. Um die Nordseite - und damit die Häuser entlang des Julius-Lucas-Wegs - zu entlasten, stehen zwei Varianten in der engeren Wahl, die nach der Planung im Frühjahr 2009 abschließend mit dem Bund als Geldgeber zu erörtern sind.

Größte Chancen auf Umsetzung haben massive Lärmschutzwände auf beiden Seiten der A 46 und auf dem Mittelstreifen. Sie wären auf der Nordseite mitsamt einer Stützmauer gut 14 Meter hoch - und könnten gleichzeitig dazu beitragen, die Hangfläche darüber noch weiter abzusichern. Geschätzte Kosten: gut 4,6 Millionen Euro. Etwa 900.000 Euro teurer und technisch ebenfalls möglich wäre eine Betongalerie, wie sie am Sternenberg und an der Hansastraße steht.

Da sie sich von den Pegelwerten allerdings nur unerheblich von der Wand-Lösung unterscheidet, deutet einiges darauf hin, dass man sich mit dem Bund auf die konventionellen Wände einigen wird, was auch Friedrich Rawe im Gespräch begrüßt: "Uns Anwohnern geht es darum, dass es so schnell wie möglich eine Lösung gibt." Bei gut einem Jahr Vorlaufzeit - inklusive Grundkonzept, technischem Entwurf und Genehmigung - könnte der überfällige Lärmschutz dann 2010 errichtet werden.

Derzeit laufen noch die Planungen für die von den Anwohnern geforderten Lärmschutz-Nachbesserungen an der Mirker Höhe (die WZ berichtete). Auch zu diesem Thema gab es vor kurzem ein konstruktives Gespräch zwischen Anwohnern und Landesbetrieb: Demnach starten die Arbeiten an einem geräuschärmeren Fahrbahnbelag im Autobahn-Abschnitt im ersten Quartal 2009.

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