Zoo: Unser süßer Knut heißt Troll

Vor 20 Jahren präsentierte der Wuppertaler Zoo sein Eisbärbaby. Die Sensation von einst ist längst groß und lebt jetzt in Berlin – in der Nähe von Eisbärpopstar Knut. .
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Wuppertal. Ein kleiner Eisbär macht ganz Deutschland verrückt. Knut heißt das knuffige Wuscheltier. Tausende Besucher drängeln sich Tag für Tag im Berliner Zoo, versuchen einen Blick auf den Nachwuchs zu erhaschen. Mittlerweile gibt’s sogar ein Lied über Knut. Zoos in ganz Deutschland reißen sich um den Popstar mit Naturfell. Von der Eisbär-Manie ist nur wenige Kilometer weiter nichts zu spüren. Auf seinem Felsen im Berliner Tierpark Friedrichsfelde (dem zweiten Zoo von Berlin) verlebt Eisbär-Männchen Troll ruhige Tage. Von dem Rummel um seinen kleinen Artgenossen Knut bekommt Troll nichts mit. Dabei war er selbst mal ein Star. Vor 20 Jahren brach der kleine Troll reihenweise die Herzen der Wuppertaler Zoobesucher. Kurz vor Ostern 1987 wurde der schon am 15. November 1986 geborene, aber eisern unter Verschluss gehaltene Nachwuchs erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der langjährige WZ-Fotograf Kurt Keil erinnert sich: "Die Wuppertaler waren ganz jeck auf ihren Troll". Eine schöne aber kurze Zeit: Denn wie auch bei Knut war damals Trolls Abschied programmiert. Schon 1987 zog der Kleine nach Schwerin um. Auch das war damals eine kleine Sensation und ein Politikum dazu. Denn noch zog sich die Mauer quer durch Deutschland. Wuppertals Partnerstadt gehörte damals zur DDR. Auch die Wuppertaler Eisbär-Connection half, die innerdeutschen Beziehungen zu verbessern. Das alles ist längst Geschichte. Die Mauer fiel. Troll wurde groß und zog 1997 in den Berliner Tierpark um.

Auch dort hat er seine Fans. Die im Rheinland geborene Wahlberlinerin und Fotografin Helga Ernst gehört dazu. Allerdings dauerte es fünf Wochen, bis sich Troll für ihre Kamera in Positur warf: "Seither sind wir ein Herz und eine Seele", schwärmt sie.

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