Düsseldorf Gut für Pendler: Bald mehr Züge zwischen Köln und Düsseldorf

Am 13. Dezember startet endlich die seit langem versprochene Entlastungslinie zwischen Düsseldorf und Köln(-Flughafen).

Düsseldorf. Gute Nachricht für Tausende, die mit der Bahn zwischen Köln und Düsseldorf pendeln: Nach satten fünf Jahren Vorbereitungszeit bringen die Bahn und die Verkehrsverbünde endlich einen Entlastungszug auf die Schiene, der dafür sorgen soll, dass sich die Fahrgäste nicht mehr wie in einer Sardinenbüchse fühlen müssen. Bisher fahren zwischen den beiden Metropolen nur zwei Regionalexpresszüge je Stunde, viel zu wenig für den Bedarf. Jetzt kommt ein dritter hinzu: Die neue Verbindung verkehrt stündlich über die linksrheinische Strecke, also über Neuss.

Düsseldorf: Gut für Pendler: Bald mehr Züge zwischen Köln und Düsseldorf
Foto: dpa/Judith Michaelis

Verkehrsminister Michael Groschek selbst will am Dienstag bei einer eigens organisierten Pressefahrt das Angebot vorstellen. Diese startet am Düsseldorfer Hauptbahnhof und endet — wie künftig die neue Linie RE 6a auch — am Kölner Flughafen. Dieser dürfte hocherfreut sein über neue stündliche Verbindung (Betriebszeiten ab Düsseldorf: 3 bis 23 Uhr), schließlich vergrößert sich der Einzugsbereich des Airports erheblich. Bisher gibt es keine regelmäßige Zugverbindung vom Kölner Flughafen in den Rhein-Kreis Neuss, nach Leverkusen oder nach Düsseldorf.

Nicht viel sagen wird der Minister vermutlich zu der langen Hängepartie um die Entlastungslinie. Die hätte eigentlich schon 2011 starten sollen. Doch weil sich die Verkehrsverbünde und die Bahn nicht auf die Modalitäten einigen konnten, hat es noch vier Jahre bis zum Start gedauert. Und das, obwohl der jetzige Zustand eine reine Zumutung ist: Wegen ungünstiger Taktung der zwei bisherigen Linie RE 1 und RE 5 und eines insgesamt ungenügenden Platzangebotes sind viele Pendlerzüge rappelvoll. Mit entsprechenden Folgen für Komfort (die Luft in machen Zügen ist zum Schneiden, viele Fahrgäste müssen die ganze Fahrt über stehen) und Pünktlichkeit (weil es bei vollen Zügen länger dauert, bis alle aus- und eingestiegen sind).

Dazu kommt noch, dass die rechtsrheinische Strecke überlastet ist — die Gleise zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf gehören zu den meist befahrenen in Deutschland. Deshalb verkehrt die neue Linie RE 6a auch über die linksrheinische Strecke. Der Zeitverlust ist gering: Die Züge brauchen dort je nach Fahrplanlage zwischen 35 und 40 Minuten von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof, rechtsrheinisch sind sie 31 bzw. 33 Minuten unterwegs.

Von einer „deutlichen Verbesserung“ spricht Iko Tönjes vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Aber es ist nur eine Hilfslösung. Gut wird die Situation für Bahn-Pendler erst, wenn der Rhein-Ruhr-Express in Betrieb geht.“ Da aber sei er skeptisch: „Ich schätze die Chance, dass der RRX kommt, derzeit bestenfalls auf Fifty-Fifty ein.“

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